Der letzte Abend im trauten Heim ist vergangenheit, Das Auto gefüllt bis unter das Dach und wir sind bereit – Bereit, verblüffend emotionslos, leicht gestresst. Ein letztes bild vom Stöckli und wir quetschen uns zwischen unsere Habseligkeiten ins Auto.

Wir sind früh unterwegs. schliesslich müssen wir vor 9:45 Uhr DIE GRENZE in genf überqueren, danach ist der Pcr-test nicht mehr gültig. zudem müssen wir unser Ziel vor der in Frankreich geltenden Sperrstunde um 19.00 Uhr erreichen. die Begründung, damit wir uns in Frankreich überhaupt zwischen den Regionen bewegen dürfen, ist zwar wahr, doch kaum zu belegen. Mit einem Funken Stolz haben wir am Abend zuvor im entsprechenden Formular den Grund «Umzug» angegeben. corona macht einfach alles so schön einfach. Bis zuletzt sind wir nicht sicher, ob wir es tatsächlich und allen Widrigkeiten zum trotz bis an den Port Napoléon schaffen werden.
Die alte Dame ist noch da – und sie sieht gut aus. Keine offenen Dieseltanks, keine Diebstähle und auch keine Beschädigungen. Nur das Teak deck ist durch die benachbarte Schwerindustrie arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

Wir hatten uns für die erste Woche sämtliche negativen Emotionen verboten. Tatsächlich sind es viele Ermahnungen und Massregelung, die sich die Kinder anhören müssen, doch aus uns spricht die Angst, sie an den fünf Meter hohen Abgrund oder sonstige Gefahrenherde, die ein Schiff halt so zu bieten hat, zu verlieren. Für sie ist das Schiff ein grosser Abenteuerspielplatz und bei uns schrillen sämtliche Alarmglocken.
Ansonsten sind wir in erster Linie und völlig überwältigend müde. Kaum sind die Kinder im Bett, verschwinden auch wir in der Koje. Ich kann mir kaum vorstellen, jemals wieder länger wach zu bleiben, geschweige denn eine ganze Nachtwache durchzustehen – aber eben „keine negativen Emotionen“ ist die Devise.

Schön von Dir/Euch zu hören. Spannend, spannend; warten auf Fortsetzungen! Angenehme Nachtruhe!