in luftiger höh‘

Viele unserer Seile sind bereits morsch und stauben bei jeder Berührung. Deshalb wechseln wir eins nach dem anderen aus. Nur ein neues FAll will sich partout nicht eingefädelt wissen, darum steigt Patrick in den Mast und verbringt in schwindelerregender Höhe Stunden damit, es gefügig zu machen.

Von Zeit zu Zeit bekommt einer von uns Vieren einen kleinen Knick in der Moral. Die Tage gleichen sich sehr, werden nur durch kleine Höhepunkte durchbrochen, trotzdem fliesst die Zeit ungeahnt schnell. Die Wochen fliessen ineinander und es fällt schwer, sie auseinander zu halten. Wir freuen uns nun doch, dass ein Ende des Lockdowns in Sicht kommt. Damit bietet sich die Möglichkeit von Ausflügen ins reizvolle Umland und zu ein bisschen Abwechslung und zerstreuung.

Und, wir werden endlich eine vernünftige Prepaid-Karte kaufen können. Das Objekt unserer Begierde befindet sich nämlich in einem Automaten ausserhalb unserer 10-Kilometer-Reichweite. Die ganze Kommunikation- und Informationsregie raubt uns zeitweise den letzten Nerv. Wir können uns zwar ins WLAN des Hafens einloggen, doch ist dieses launisch, wetterabhängig und nicht mit allen Geräten zugänglich. Die Prepaid-Karte aus dem Supermarkt erweist sich als undurchsichtig, unverständlich, kompliziert und teuer. Die unzähligen investierten Stunden, um die Wege ins Worldwideweb beschreiten zu können, kommen uns verschwendet vor wie sonst nichts. Ganz offensichtlich müssen wir unsere Ansprüche an die ständige Verlinktheit mit der Welt noch deutlich reduzieren.

Wir arbeiten weiter am Teak Teck. Sicher ist, dass ein nächstes Schiff keines mehr haben wird. So schön es im gepflegten Zustand auch ist – der Aufwand zum Erhalt ist einfach immens. Die einzelnen Teak Latten wurden alle mit abertausenden Schrauben aufs Schiff geschraubt. Alle Schrauben wurden mit einem Teak propfen abgedeckt und mehr als hundert pfropfen haben sich nun wieder verabschiedet. Die Folge davon ist über kurz oder lang Wasser, wo es nicht sein sollte. immerhin sind Die Kleinen dadurch zu wahren Schrauberlingen mutiert.

Endlich können wir mit dem voraussichtlich letzten grossen Ding beginnen – dem Unterschiff. Wir schleifen schon mal den Dreck von der Wasserlinie weg. Das Antifouling, welches wir entfernen ist harte Ware und führt bereits kurz darauf zu üblen Hautreizungen – die armen Fische…

Trotz des Lockdowns schaffen es immer wieder ein paar neue Menschen an den Hafen. Die Vielfalt und die neuen Bekanntschaften haben uns in den letzten Jahren gefehlt. Die Geschichten, Vorstellungen und Lebensvorschläge der Einzelnen unterscheiden sich – obwohl alles Böötler – frappant und sind immer wieder aufs Neue superspannend. Wir lieben es!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert