Wiedersehen in Guadeloupe

Und dann tauchen wir ein in die karibischen Vibes. die Strände sind paradiesisch und das Klima ist es auch. Die Tage sind angenehm warm, ohne das es schwül ist. In den Nächten kühlt es herrlich ab. Ein Klima für die Götter. Der Regen wird zu einem gern gesehenen Bekannten. Fast täglich kommt er zu Besuch und bringt auch immer eine schöne Erfrischung mit. Nicht selten geniessen wir die zum Teil stürmischen Darbietungen in vollen Zügen. Und ja, dies macht man so. Als wir uns bei einem gar heftigen Wolkenbruch unterstellen, ernten wir von der hiesigen Bevölkerung verständnislose Blicke.

Bereits an unserem ersten Abend in der Karibik zieht ein grosser, schwerfälliger Vogel unsere Aufmerksamkeit auf sich. Erst als er trotz seiner Grösse Torpedogleich ins Wasser schiesst und anschliessend mit der beute im beutel im wasser sitzt, erkennen wir den Pelikan in ihm. Wir hatten ihn hier schlicht nicht erwartet, doch klar, wo sollte er sonst leben. Immer wieder können wir ihn und seine artgenossen bei den Jagdflügen beobachten und bewundern.

Marie Galante ist ruhig und beschaulich. Um 14.00 uhr schliessen die spärlichen läden und die eine stasse ist völlig ausgestorben. Die Uhren laufen etwas anders. Die Schlangen vor der Kasse ist gern etwas länger, doch niemand stört sich daran. Der Ortsbus fährt einmal in der Stunde – zu einer unbestimmten Zeit. So stört sich auch niemand daran, als der Chauffeur eine Dreiviertelstunde – mit all seinen anderen Passagieren – auf uns wartet. Wir sind erfreut und beschämt zugleich.

Ich geniesse meine Besuche an den Ständen der Obst- und Gemüsefrauen. Nicht alle Sorten verstehe ich, doch bemühe ich mich um keine falsche Scheu. Die sonst für uns exotischen Früchte sind nun ein Muss, welche ich ganz ohne latent Schlechtes Gewissen einpacken kann. Dagegen lasse ich schön die Finger von den Äpfel – was für ein Frevel, sind sie doch von Frankreich importiert 😊.

Endlich ist es wieder da, das Grün, das die Kinder seit Monaten so vermisst haben. Es gibt richtige grüne Bäume, Gras – echten Rasen und sogar Kühe weiden hie und da. Zugegeben sie erinnern mit ihren bescheidenen eutern nur entfernt an ihre bekannten Verwandten, aber es sind Kühe. Auch weiden sie nicht als Herde, sondern sind jeweils einzeln auf der Wiese angepflockt. Nur begleitet von ihren kleinen Kälbern, welche nach Herzenslust trinken können – ebenfalls ein ungewohntes Bild.

Auch das Hühnervolk scheint sich ganz den karibischen Vibes hingegeben zu haben. Oft spazieren ganze Hühnerfamilien durch die Strassen – und ja sie sind überall, auch am Flughafen. Während sich in der schweiz zwei Gockel zerfleischen, leben sie hier in einem friedlichen Nebeneinander und beeindrucken mit ihrer Zuvorkommenden Art.

Für einmal haben die ständig wechselnden Covid-Bestimmungen ihr gutes. Sie bescheren uns nämlich einmal mehr den Besuch meines Bruders und seiner Liebsten. Völlig unverhofft kündigen sie ihre Ankunft in Guadeloupe an – was für eine Freude!

Wir lassen es uns nicht nehmen, sie abzuholen und segeln nach Guadeloupe. Neben uns her segelt das Klassikschiff „Eye of the wind“. Meine Generation horcht nun auf, fasst sich an den Kopf und kann es nicht fassen: Natürlich, dies ist das Segelschiff aus dem Film «Die blaue Lagune» – immerhin der zweite Kinofilm meines Lebens.

Das Schiff hinter uns ist nicht die Eye of the wind – sie sieht aber fast so aus….

und schon stehen wir in Pointe-à-Pitre am Flughafen und harren auf unsere lieben Besucher. Obwohl es Monate her ist, scheint uns der letzte Besuch gar nicht so weit weg. bei ihnen weckt das Schiff ebenfalls fast heimatliche gefühle. Nach einigen Tagen im Hafen segeln wir zurück nach Marie Galante und dann weiter zu den Iles des Saintes. Die Einreisebestimmungen erlauben es kaum, mit ihnen die Gewässer von Guadeloupe zu verlassen – müssen wir auch nicht, so schön wie es überall ist.

Beim Schnorcheln meinen wir, uns in einem Aquarium zu befinden. Es wimmelt von Fischen aller Formen und Farben. Flunder, Barakudas, Seesterne, Seeigel und ganze Schärme der allbekannten Dories, deren Charakter vom Ressigeur (Findet Dorie) wirklich sehr passend skizziert worden ist. Man kann sich verlieren im 25 Grad warmen Wasser, wenn man noch einen Unterwassercanyon und dann noch einen entdecken will.

Die beiden tummeln sich mit uns im Segleralltag: baden, Schnorcheln, padeln, Inselrundfahrten, Strandspaziergänge, Rumdegustationen, Erkundungstouren und dergleichen. Die zwei gemeinsamen Wochen sind erfüllt von viele Eindrücken und Erlebnissen und doch möchten wir sie am liebsten noch dabehalten. Es war schön mit Euch, Ihr Lieben!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert