Jahresende

Obwohl es – zum Leidwesen der Kinder – weit und breit keine Tannen gibt, wird auch auf den kanarischen Insel an der Tradtion des Weihnachtsbaumes festgehalten. Auch wenn diese ein ganz klein wenig künstlich wirken, sind sie doch eine Pracht.

Unser Weihnachtsbaum besteht aus einem Weihnachtswald aus Papier – immerhin. Die Geschenke für die Kinder sind ganz real, wobei sie aufgrund der tieferen Teilnehmerzahl deutlich geringer AUSFALLEN als gewohnt. Und ja, wir vermissen Euch, Ihr Lieben zu Hause! Weihnachten ist und bleibt halt das Fest der Familie mit allen Höhen und Tiefen.

In der Altjahreswoche ist es dann soweit, nach unglaublichen zweieinhalb Monaten verlassen wir die Marina Rubicon auf Lanzarote. Kaum hatten wir nämlich unseren Wassermacher erhalten, hat sich der Wind gedreht, was eine Abfahrt um weitere zwei Wochen hinauszögerte. Immerhin haben wir mittlerweile gelernt, dies zu nehmen, wie es ist.  Der Abscheid brennt doch etwas in der Brust, haben wir die Insel doch mitterweile in unser Herz geschlossen. Ein letzter Gang ins Dorf, ein letztes Mal an den wilden, schwarzen Strand und wir legen ab – begleitet von den guten Wünschen unserer ebenfalls liebgewonnen Nachbarn.

Mit der Wahl unseres nächsten Reiseziels tun wir uns einigermassen schwer. Wir wären gewillt, den Atlantik gleich direkt anzusteuern, doch stimmt dafür der Wind nicht recht. So grenzen wir den Zielort zumindest mit einer weiteren kanarischen Insel ein, doch soll es Gran Canaria oder doch Teneriffa werden? Wir lassen es offen und schauen wie weit uns der wind bläst.

Eigentlich hatten wir eine Ankunft bei Nacht vermeiden wollen, gelungen ist es uns nicht. Und so werfen wir bei finsterer Nacht im schein einer taschenlampe den Anker bei Punta Roja auf Teneriffa. Wobei werfen nicht das richtige Wort für das tatsächliche Unterfangen ist. Die Ankerkette straft es uns, dass wir uns in den letzten Monaten nur noch in den Häfen herumgetrieben hatten. sie sperrt sich wie sie nur kann und ich ziehe ochsengleich, bis der anker endlich auf dem Meeresgrund liegt.

Es gefällt uns, wieder einmal am Anker zu liegen – wir haben es vermisst. Am nächsten Tag blasen wir auch endliche wieder einmal das SUP auf und ich mache mit den Kindern einen Ausflug an den schönen (Nudisten-)Strand.

Am Nachmittag laufen wir in die Marina San Miguel ein, wo wir noch die letzten fehlenden Sachen besorgen wollen. Es handelt sich um ein Golf Resort und es ist völlig in Ordnung, dass unsere Tage dort gezählt sind. Dafür sind unsere neuen Bootsnachbarn alle super nett. Für den Silvester erhalten wir gleich mehrere Einladungen und verbringen schliesslich einen absolut vergnüglichen Abend mit einer tessiner Familie.

Unser Wetterfenster kündigt sich an – es soll bald losgehen. nun fehlt uns nur noch die Frischkost. Zum Glück haben wir allen anderen Proviant während den letzten Wochen stetig zusammengetragen. Die schiere Menge der Einkäufe hat uns regelmässig fast erschlagen. Als wir jedoch am letzten Tag des Jahres  vor dem Gemüseregal stehen, herrscht dort gähnende Leere. Die Menschen haben zugeschlagen und sich ausgerüstet. Müssen wir nun tatsächlich für die nächsten wochen mit diesen kümmerlichen Resten vorlieb nehmen? Zum Glück finden wir noch einen anderen Laden, dessen Vorräte nicht ganz so erschöpft sind, so dass sich unsere Früchtenetze schliesslich doch noch vor Gewicht biegen.

Die Abreise ist ziemlich unspektakulär. Vor unserer ersten Überfahrt von Frankreich auf die Balearen waren wir um ein Vielfaches nervöser.  Heute nehmen wir es gelassener. Die Bedingungen sind gut, der Wind angenehm, die Wellen aushaltbar. Wir frohlocken, dass es nun endlich soweit ist und wir uns tatsächlich auf den Weg über den Atlantik machen. Schade, fällt unsere Abreise auf den Leermond, stockfinster werden unsere Nächte werden.

2 Gedanken zu „Jahresende“

  1. Wir haben soeben von Käthi erfahren, dass ihr in Guadeloupe angekommen seid. Herzliche Gratulation! Tolle Leistung! Was für eine Erfahrung! Wir freuen uns mehr über die Überfahrt zu hören. Liebe Grüsse Pia und Beat

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