Um drei Uhr nachts hören wir plötzlich eine Stimme: «Aufwachen, aufwachen, wir haben Geburtstag!» Wo sie recht hat, hat sie recht, aber bitte nicht zu dieser unsittlichen Zeit. Mit Mühe und Not können wir die kleine Grosse zu noch ein paar Stunden Schlaf überzeugen.
Es wird ein sehr schöner Tag und den beiden fehlt es an nichts – Ballone, Lieblingszmorge, Päckli, Geburikuchen, Tortellini zum Znacht – und das grösste Geschenk überhaupt: meine Schwester und ihr Liebster, die als unsere allerersten Gäste anreisen.
Und dank Euch allen, Euren vielen lieben Wünsche, Nachrichten, Videos, Karten und Sprachnachrichten fühlen sich die beiden trotz aller Distanz von ihren Lieben umgeben. Merci tuusig!
Ein bisschen aufgeregt sind wir, doch freuen tun wir uns um ein vieles mehr. Die beiden sind die ersten, die uns allen (Corona-) Widrigkeiten zum Trotz in unserem neuen Leben besuchen. Die Kinder stellen schnell einmal klar: Die gehören uns – sonst sprecht nur immer ihr. Uns soll es recht sein und am Abend haben wir sie schliesslich ganz für uns. Wir geniessen die gemeinsamen Unternehmungen, die spannenden Stunden am Abend und freuen uns, dass sie uns noch lange erhalten bleiben.
Noch immer geht viel und doch wird uns die Zeit hier langsam lang. Zum Beispiel wechseln wir den ganzen Batterieblock aus. Das Gewicht ist unfassbar und kaum zu stemmen. Der strom ist so hoch, dass wir problemlos alle zu Brathähnchen werden könnten – zum Glück kennt sich jemand damit aus.
Das Teak-Deck ist fast fertig. Die allermeisten Fugen sind wieder dicht, unzählige Schrauben sind gewechselt, die Planken sind geschliffen und teilweise wieder neu geölt. Wir sind zufrieden mit unserem Werk – es war auch eine Heidenplackerei.
Nachdem der Wind in den letzten Wochen gepfiffen hat wie besessen und dies stündlich – manchmal auch minütlich – aus einer völlig anderen Richtung, scheint er sich nun langsam zu beruhigen. Die verschiedenen Winde werden stabiler, segelbarer. Nicht von ungefähr startet jeder Local seine Saison frühstens Ende Mai.
Im gleichen Stil wie die Winde abnehmen, nehmen die Mücken zu. Sie formieren sich langsam zur Sommerarmee. Gleichzeitig ist die kleine fiese Stechfliege – irgendwas mit arabie – geschlüpft. Sie gelangt durch die groben Mückennetze und hinterlässt ihre Stiche am liebsten auf der Kopfhaut.
Der Wind flüstert es uns, die Mücken stechen es uns und wir fühlen es: Die Zeit ist gekommen – und deshalb noch diese winzige Kleinigkeit: Der Termin zum Einwassern steht!
Na dann wünsche ich doch gutes Einwassern! Ist immer schön etwas von Euch zu lesen. Liebe Grüsse
Dänälä