unser Blut beginnt wieder zu pulsieren. Patrick läuft bereits zu Hochformen auf und nimmt eine Baustelle nach der anderen in Angriff. Ich staune nur noch über seine emsigkeit, seine Fähigkeiten und sein Wissen. Das war es also, was er in den letzten Jahren mit dem Tablet auf dem Sofa getrieben hat. Unglaublich, welch ein Wissen er sich angeeignet hat.
- WIR BAUEN EINEN GASFERNSCHALTER EIN, SO bleibt das GAs schön ausserhalb des Schiffes.
- wir pulen in mühsamer Kleinarbeit die alten Dichtungen aus den undichten Fensterrahmen und verfugen sie neu.
- Wir entfernen alle überstehenden fugen auf dem Teak Deck.
- Das Abwassersystem in der Küche gibt den Geist auf und will neues Leben eingehaucht bekommen.
- Ebenso hat für das Druckwassersystem die letzte STunde geschlagen und eine neue pumpe muss her.
- in einer windstillen sekunde bergen wir das gross und sind froh, dass wir kein neues anschaffen müssen.
- es gelingt endlich das AIS wieder in gang zu bringen – ganz ohne fehlermeldungen und Opencpn damit einzurichten.
- Die positionslichter werden mit led-lampen ersetzt.
- Der Wassertank ist gereinigt und gefüllt.
- Das ersetzen der Wellendichtung treibt patrick den Wahnsinn in die augen und den Schweiss auf die Stirn.
- wir befreien den reservetank von 160 liter altem diesel, welcher leider überall nur nicht in den kanistern landet.
- Der Motor und der generator laufen – Juheee!
So vergehen die Tage wie im Flug. Ostern zieht ins Land – und ja der Osterhase versteckt auch im port Napoléon seine gaben. wieso französische hühner nur braune eier legen bleibt jedoch ein mysterium. Immerhin, auch die lassen sich färben.
Zwischendurch machen wir einen Ausflug an den wunderschönen, riesigen, wilden und menschenleeren Strand von nebenan. Dort gilt es Matsch zu machen, Muscheln zu sammeln oder sich mit Sand bewerfen zu lassen. Die Kinder lieben es!
Der Blick wird nur von der Schwerindustrie im Rücken etwas getrübt – wenn der Wind richtig weht, im wahrsten Sinn des Wortes. Dann verdunkelt sich der Horizont und die schweren Smog-Wolken hängen tief. iss niemals Salz oder Muscheln aus dieser region!
Am Rand bekommen wir mit, dass in Frankreich ein noch schärferer Lockdown verfügt worden ist – doch die ganze Corona-Angelegenheit ist irgendwie aus unserem alltag verschwunden oder zumindest ganz an den rand gerückt – zum glück! Unser legaler Radius beträgt noch 10km, darin befindet sich der Strand, der Supermarkt und sämtliche Bootszubehör-Läden – und mehr benötigen wir gerade nicht.
Zwischendurch werden wir – obwohl auf dem Trockenen – von den Aprilstürmen so richtig durchgeschüttelt. Es pfeift teilweise dermassen, dass die Kinder es vorziehen, den ganzen Tag im Boot zu verbringen. Schön zu wissen, dass sie dies können… In diesen Momenten sind wir gerade nicht unglücklich, noch im sicheren hafen zu sein.